ARTENSCHUTZ

Die Ebene von Khomyn Tal liegt in der Senke der Großen Seen in der Westmongolei und wird von Wüstensteppe (=Halbwüste) und Trockensteppe dominiert. Khomyn Tal umfasst die nordwestlichen Ausläufer der ausgedehnten Sanddünen des Ikh Mongol Els („Großer Mongolischer Sand"), Feuchtgebiete wie die Seen Khar Nuur, Baga Nuur und Dörgön Nuur sowie Zavkhan- und den Teel-Fluss. Das Gebiet bildet eine 2.900 km² große natürliche „Insel" die geographisch isoliert zwischen den miteinander verbundenen Flüssen und Seen im Westen, Norden und Osten und der Dünenlandschaft entlang der südlichen Grenze liegt.

 

 

 

Fauna

Insgesamt konnten bisher 46 Säugetierarten für Khomyn Tal nachgewiesen werden, sieben davon gelistet auf der nationalen sowie der internationalen (IUCN) Roten Liste gefährdeter Tierarten. Diese sieben Arten sind: Przewalski-Pferd (Equus ferus przewalskii), Sibirischer Steinbock (Capra sibirica), Kropfgazelle (Gazella subgutturosa), Mongolische Saigaantilope (Saiga borealis), Mongolische Gazelle (Procapra gutturosa) und die mittelasiatische Unterart des Wildschweins (Sus scrofa nigripes), allesamt ständige Bewohner des Khomyn Tal Nationalparks, während der Schneeleopard (Panthera uncia) als unsteter Gast in den nördlichen Bergen zu finden ist.

Die einzigartige inselartig isolierte Lage von Khomyn Tal macht den Nationalpark zu einem sicheren und bevorzugt aufgesuchten Lebensraum für Wildtiere. In manchen Fällen sogar zum letzten Rückzugsort für einige Tierarten. So wurden z.B. 200 Individuen der Mongolischen Gazelle aus der Ostmongolei nach Khomyn Tal gebracht, nachdem das Verbreitungsgebiet und der Bestand dieser Tierart in den 1980er Jahren in der Westmongolei einen starken Einbruch erlitten hatte. Heute hat sich der Bestand von einigen hundert auf mehrere tausend Individuen erholt und das Verbreitungsgebiet über die Senke der Großen Seen auf die westlichen Teile des Khangai-Gebirges ausgedehnt.

Seit der Wiederansiedlung des Przewalski-Pferdes im Jahr 2004, hat sich auch der Bestand anderer seltener und gefährdeter Tierarten im Gebiet erholt und es können auch viele andere positive Effekte auf die Biodiversität in Khomyn Tal verzeichnet werden. So sind durch die Schutzbemühungen gefährdete Arten wie die Saigaantilope und der Krauskopfpelikan, die im Gebiet bereits verschwunden waren, wieder hierher zurückgekehrt. Der 14.000 ha große eingezäunte Auswilderungs- und Akklimatisationsbereich im Seerin Nuruu-Gebirge im Osten von Khomyn Tal wurde zum bevorzugten Habitat für viele Wildtierarten, da sich das Nahrungsangebot für Huftiere durch die Unterschutzstellung signifikant verbessert hat. Entlang des Ufers des Zavkhan-Flusses hat sich in den letzten 20 Jahren ein ausgedehnter über 1000 ha großer natürlicher Sanddorn- und Weidenbestand etabliert, Lebensraum für viele Arten und deutliche Bereicherung der Lebensraumausstattung.

 

Przewalski-Pferd (Takhi) (Equus ferus przewalskii)

Sibirischer Steinbock (Capra sibirica)

Mongolische Saigaantilope, Mongolische Saiga (Saiga borealis)

Mongolische Gazelle (Procapra gutturosa)

Daurischer Pfeifhase (Ochotona dauurica)

Eigentlicher Langohrigel (Hemiechinus auritus)

Blasser Ziesel (Spermophilus pallidicauda)

Mongolischer Zwerghamster (Allocricetulus curtatus)

141 Vogelarten für Khomyn Tal nachgewiesen

Khomyn Tal ist für seine große Vielfalt an Vogelarten bekannt, darunter Wasservögel, Greife und Bewohner der Steppenlandschaft, die hier in großer Diversität angetroffen werden können.

Die drei Seen Khar Nuur, Dörgön Nuur und Baga Nuur sowie die Flüsse Zavkhan Gol und Teel Gol sind bedeutende Lebensräume für Wasservögel. Baga Nuur wurde im Jahr 2005 von Birdlife International als Important Bird Area (IBA) ausgewiesen, Khar Nuur und Dörgön Nuur sind gemäß der internationalen RAMSAR-Konvention für Feuchtgebiete geschützt.

45 der 141 Vogelarten von Khomyn Tal sind sowohl national als auch international höchst gefährdet und auf der Roten Liste der IUCN gelistet.

Streifengans oder Indische Gans (Anser indicus)

Kormoran (Phalacrocorax carbo)

Steinkauz (Athene noctua)

Stelzenläufer/EgelKhilenjiguur/

Steppenadler (Aquila nipalensis)

Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus)

 

Löffler (Platalea leucorodia)

Mönchs- oder Kuttengeier (Aegypius monachus)

Flora

Sechs verschiedene Vegetationstypen trockener Lebensräume (Steppen- und Halbwüsten (= Trockensteppen)) wurden für Khomyn Tal beschrieben. Die verschiedenen Steppen-Typen bedecken 88,86% des gesamten Gebietes. Die von der hochwüchsigen Grasart Psammochloa villosa („Khar Sul" auf Mongolisch) dominierten Sandsteppen nehmen die größte Fläche ein, der Rest ist von Federgras (Stipa spp.) dominierten Grassteppen bedeckt.

Die übrigen 11,14% sind von mesischen, besser Wasser versorgten Vegetationstypen wie Röhrichten und Auenwiesen bedeckt, die entlang der Seen und Flussufer zu finden sind.

Die Federgras-Steppen sind größtenteils von Stipa glareosa aufgebaut, nur entlang der dominiert, nur entlang der Ausläufer des Seerin Nuruu- Gebirges ist die nur schwer zu unterscheidende Schwesternart Stipa gobica zu finden. Diese beiden Arten haben den besten Futterwert für die Przewalski-Pferde und die anderen im Nationalpark vorkommenden Großherbivoren.

Insgesamt konnten bislang 134 Gefäßpflanzenarten im Gebiet gefunden werden.

Vegetation communities

    1. Desert steppe (dominated by Anabasis brevifolia, Reaumura soongorica)
    2. Reaumura steppe with Artemisia Klementzae (R. soongorica, Artemisia klementzae)
    3. Sand-steppe with stipa: (Stipa glareosa, Artemisia klementzae, A. xerophytica)
    4. Sand-steppe with Psammochloa (Psammochloa villosa – Artemisia klementzae)
    5. Mountain steppe (Caragana leucophlea, Eurotia ceratoides, Stipa glareosa)
    6. Rocky hill community
    7. Sand-steppe with Elymus: (Elymus paboanus, P. Sibiricum)
    8. Riverbed community: (Calamagrostis epigeos, Carex duriuscula)
    9. Reedbed community (Phragmites communis)

Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

Mongolischer Tragant (Astragalus mongholicus)

Radmelde (Grubovia (= Bassia) dasyphylla)

Wermut (Artemisia xerophytica)

„Khar Sul" (Psammochloa villosa)

Falsche Lupinie (Thermopsis mongolica)

Mongolischer Lauch (Allium mongolicum)

Milch-Iris (Iris lactea)

Landscape

Der Khomyn Tal Nationalpark zeichnet sich durch eine vielfältige Landschaftsgliederung aus. Wir finden hier Feuchtgebiete, Seen und Flüsse neben Sanddünen, Gebirgen, Bergsteppen, Wüstensteppen und Auwäldern. Dominiert wird der Nationalpark von der großen Ebene der Khomyn-Steppe (Tal bedeutet Ebene oder Steppe auf Mongolisch).

Nordöstlich des Zavkhan-Flusses erhebt sich das Buural-Gebirge über 2346 m, die höchste Erhebung der Seeriin Nuuru-Berge südlich des Flusses erreicht 1703m. Der übrige Teil des Nationalparks liegt mit einer durchschnittlichen Höhe von 1250 m für die Mongolei vergleichsweise niedrig. Er ist im Süden und Osten von Sanddünen der Khomyn Els, Sulin Adag Els und Ar Zagiin Els umgeben. Die Flüsse Zavkhan Gol und Teel Gol sowie die Seen Khar Nuur, Dörgön Nuur und Baga Nuur geben der Landschaft ebenfalls ihren eigenen Charakter.

Die Ausläufer der zum „Großen Mongolischen Sand" gehörenden Sanddünen im Süden des Nationalparks geben ihm sein wüstenartiges Gepräge.

Gebirge

Auwälder entlang des Zavkhan-Flusses

Bergsteppe

Halbwüste/Wüstensteppe

Psammochloa-Sandsteppe

Seen und Feuchtgebiete

Sandsteppe

Dünenlandschaft

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