Wiederansiedlung des Takhi

Das Takhi (mongolisch für Przewalski-Pferd) ist eine seltene Pferde-Art. Es steht auf der Roten Liste der Mongolei und ist laut IUCN weltweit als gefährdet eingestuft.

Das Takhi, oder Przewalski-Pferd wurde ab 1992 wieder in der Mongolei angesiedelt. Derzeit gibt es drei Gebiete, in denen Takhi erfolgreich ausgewildert wurden: Hustai National Park, Takhin Tal im Gobi B - Strictly Protected Area und Khomyn Tal. Heute leben wieder über 900 Exemplare des Takhi in der Mongolei, dennoch ist ihr Überleben in freier Wildbahn nach wie vor nicht gesichert.

 

In Khomyn Tal wurde im Jahr 2003 ein 14.000 ha großes Areal im Bergland Seerin Nuruu eingezäunt. Dieses dient den Takhi zur Akklimatisation an seine neue Heimat. Die Gebirgslandschaft Seeriin Nuruu bietet den Takhi insbesondere im Winter Schutz vor den extremen klimatischen Bedingungen.

Bestandsentwicklung der Takhi in Khomyn Tal

Die Wiederansiedlung des Takhi bedeutet nicht nur den Transport und das Entlassen der Tiere in die freie Wildbahn. Es bedarf täglicher Beobachtung und Monitoring und dem Setzen von Managementmaßnahmen auf Basis der Ergebnisse dieser Forschungen. Bestandszählungen und tägliche Beobachtung der Tiere wurden seit der Ankunft der Tiere ohne Unterbrechung täglich durchgeführt. Unsere Spezialisten und Ranger sammeln Daten zur Sozialstruktur, Fortpflanzungsbiologie, Gesundheitszustand, Lebensraumnutzung und saisonalen Wanderbewegungen. Zusätzlich werden verhaltensbiologische Forschungen durchgeführt und 29 verschiedenen Typen von Verhaltensmustern und Interaktionen zwischen den Tieren in einer großen Datenbank gesammelt. Die täglichen Aufgaben der Ranger umfassen aber auch Tätigkeiten wie die Instandhaltung des Zaunes, regelmäßige Kontrollgänge und verhindern so das Eindringen von Haustieren in den Auswilderungsbereich.

Alle gesammelten Daten werden verarbeitet und analysiert und dienen als wissenschaftliche Grundlage für unser Auswilderungs- und Schutzmanagement.

Im Zuge von Auswilderungsprojekten ist es nicht ungewöhnlich, dass man mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert ist. Die folgenden drei Herausforderungen stellen sich bei der Arbeit mit Takhi:

Zuallererst stellt sich die Frage der Wasserversorgung. Die Pferde kommen von Frühling bis Herbst täglich zum Zavkhan-Fluss, um ihren Wasserbedarf dort zu decken. Im Winter, wenn der Fluss komplett zugefroren ist, nehmen sie Schnee gegen den Durst auf. In Jahren mit geringen Niederschlägen oder spätem Schneefall kann es jedoch zu Engpässen in der Wasserversorgung kommen.

An zweiter Stelle steht die Gefahr der Hybridisierung zwischen den Wildpferden und den Hauspferden der in der Umgebung lebenden Nomaden. Aufgrund der engen Verwandtschaft kann es zu spontaner Kreuzung der beiden Pferdearten kommen.

An dritter Stelle steht die Gefahr der Übertragung von Krankheiten von Haustieren auf die Takhi. Es kommt immer wieder vor, dass Hauspferde in den abgezäunten Akklimatisationsbereich eindringen. Auch wenn dies derzeit kein großes Problem darstellt, kann es in Zukunft zu einem Risko für die Übertragung von Krankheiten oder dem Einkreuzen von Haustieren führen.

Als Ergebnis unsere Schutzbemühungen ist die Anzahl an Takhi im Jahr 2020 auf über 100 Individuen angestiegen. Wir arbeiten daran, die stätig anwachsende Herde aus dem abgezäunten Akklimatisationsbereich zu entlassen und um Bedingungen für ein Überleben der Tiere in völliger Freiheit in Khomyn Tal zu schaffen und um ihr zukünftiges Verbreitungsgebiet ausreichend zu schützen.

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